- Gefühle Anderer können oft nicht wahrgenommen bzw. berücksichtigt werden
- Vor allem jüngere Kinder nehmen Menschen oft wie Objekte wahr.
| - Es kann zu unpassenden Reaktionen kommen, z.B. Lachen in einer ernsthaften Situation.
- Bei Mitschülerinnen und Mitschülern und Lehrkräften können Ärger und Unverständnis entstehen.
- Schülerinnen und Schüler mit ASS stehen oft am Rand; wirken unbeteiligt und unbeholfen.
| - Wirkung des beobachteten Verhaltens spiegeln und klar formulieren
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- Probleme, sich in die Befindlichkeit anderer hineinzuversetzen
| - Nicht-Wissen, dass eigene Äußerungen andere verletzen
- Meistens reagieren Menschen mit ASS sehr betroffen, wenn sie erfahren, dass sie andere verletzt haben.
- Konkrete Schwierigkeit im Deutschunterricht: Charaktersisierung von Personen oder Interpretationen von Texten mit emotionalen Inhalten
| - Modelle für angemessenes Verhalten anbieten (z.B.: Wie verhält man sich, wenn andere traurig/ wütend sind oder Angst haben?)
- Erklären und erarbeiten, dass andere Menschen andere Gefühle haben und verletzbar sind
- Eher sachlich orientierte Themen anbieten
- Interpretationshilfen anbieten (z.B. bei einer Charakterisierung im Deutsch-Unterricht)
- Regelmäßiges und angeleitetes Beobachten, Analysieren, Reflektieren der unterschiedlichen Reaktionen von Mitschülerinnen und Mitschülern
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- "Schonungslose Offenheit"
| - Wahrnehmungen werden direkt und ohne Orientierung an gesellschaftlichen Konventionen ausgesprochen: „Sie sind fett!“, „Du stinkst!“, …
| - Erarbeiten, wann es angebracht ist, etwas nicht zu sagen
- Gemeinsame Beobachtung unterschiedlicher Reaktionen von Mitschülerinnen und Mitschülern; Erklären dieser Reaktionen z.B.: "X ist ärgerlich, weil…"
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- Schwierigkeiten, die Perspektiven anderer Personen einzunehmen und zwischen eigenem Wissen und dem Wissen anderer Personen zu unterscheiden
| - Nicht-Verstehen von Täuschungen und Lügen
- Nicht-Erkennen der Absichten anderer Menschen (Schülerinnen und Schüler mit ASS wirken dadurch mitunter naiv, werden leicht Opfer von Streichen und Mobbing)
- Die Wirkung des eigenen Verhaltens auf andere kann nicht eingeschätzt werden.
- Nicht-Erkennen, wann Wahrheiten andere verletzen oder unangebracht sind (z.B. Petzen) und Nicht-Verstehen, warum der Andere darüber verärgert sein könnte
- Ursache von Wut und Ärger anderer wird nicht situativ erfasst
- Gefühlsausbrüche und Tadel der Lehrkraft werden auf sich selbst bezogen. Kinder und Jugendliche mit ASS reagieren dann mitunter auf Zurechtweisungen oder Bestrafungen der ganzen Klasse oder einzelner Schülerinnen/Schüler (Ohren zuhalten, Schreien, abwehrendes Verhalten,...)
- Das eigene Wissen wird oft auch beim Gegenüber vorausgesetzt.
| - Wie interpretieren andere mein Verhalten?
- Erklären des Unterschieds zwischen Lüge und Notlüge
- Modelle sinnvollen Verhaltens erarbeiten
- Klärung der Situation: „Wen betrifft es? Um was geht es? Was habe ich damit zu tun?“
- Klären: Was kann der Andere (nicht) wissen?
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- Ursachen und Hintergründe von Konflikten werden nicht verstanden
- Die Bedeutung geteilter Gefühle wird meist nicht erkannt.
| - Eigene Konfliktlösungsstrategien bestehen oft in aggressivem Verhalten, Beharren auf der eigenen Meinung oder Rückzug
- Bitten nicht um Hilfe
- Umarmungen werden möglicherweise als irritierend, unangenehm empfunden
- Wissen oft nicht, dass man Wünsche, Bedürfnisse, Ängste usw. kommunizieren kann
- Wissen nicht, dass man getröstet werden kann
| - Aufzeigen von verschiedenen Re-aktionsmöglichkeiten bei einem Konflikt
- Reflektion von aktuellen Situationen
- Wann, wie, wen bittet man um Hilfe, um Trost? Möglichkeiten/Strate-gien erarbeiten, visualisieren, Rollenspiel, Theater
- Angemessene sprachliche bzw. körpersprachliche Zeichen aufzeigen und üben, um unerwünschten Körperkontakt abzuwenden
- Andere Schülerinnen und Schüler (Paten, Tutoren) unterstützen dabei, Verhalten und Absichten anderer zu verstehen
- Comicstrips, Social Stories
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- Objektbezogene Spezialinteressen und -kenntnisse (z.B. über Insekten, Fahrpläne, Dinosaurier) und Sammeln bestimmter Objekte sind bedeutsamer als der Kontakt zu Mitschülerinnen und Mitschülern.
- Es fällt schwer, sich auf Vorstellungen Anderer einzustellen und von eigenen abzuweichen.
| - Interessen und Verhaltensweisen sind häufig nicht altersadäquat:
- Probleme, Freundschaften zu schließen
- Um akzeptiert zu sein,werden Verhaltensweisen, auch sozial unerwünschte, von Gleichaltrigen imitiert.
- Dominantes Verhalten, starke Gefühlsausbrüche oder totaler Rückzug bei Gefühl von Unverständnis
| - Spezialinteressen auch zum Unterrichtsgegen-stand machen, um Möglichkeiten des Erlernens einer adäquaten themengebundenen Kommunikation zu bieten
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- Die Regeln eines angemessenen sozialen Miteinanders werden nicht erfasst.
| - Gegebene Regeln werden scheinbar ignoriert oder anders interpretiert.
- Probleme, des "Wann und Wie" beim:
Bitten/Danken/Grüßen/Ansprechen Reden/Melden/Abwarten/Zuhören - Nichtwissen/Unklarheit: Wie verhält man sich in fremder Umgebung, gegenüber unterschiedlichen Personen? Wann darf man was nehmen?
- Neue Situationen werden als unberechenbar empfunden.
- Neue Situationen lösen Angst aus. Es besteht ein starker Wunsch nach Vorhersehbarkeit und Kontrolle.
| - Erklärungen anbieten, auch für scheinbar klare Situationen, Regeln und Abläufe
- Soziale Regeln (auch schriftlich) formulieren und deren Anwendung in unterschiedlichen Kontexten üben
- Soziale Situationen üben, z.B.: einen fremden Raum betreten, jemanden um etwas fragen usw.
- „Übersetzen“ von Zusammenhängen: „Es geht jetzt um …“; „X meint …“; „Y ist da-gegen …“; „Was meinst du?“
- Fragen oder Aufgaben direkt und eindeutig stellen
- Strukturierung von komplexen Situation
- Feste Aufgaben im Schulalltag überneh-men lassen (z.B. im Sekretariat etwas abholen oder hinbringen)
- Kleine Vorträge vor der Klasse ohne Notendruck halten lassen
- Small Talk üben (Rollenspiele)
- Veränderungen transparent machen, sinnvolles Verhalten erklären
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