Vorliegen einer Handlungsstörung: Eingeschränkte Fähigkeit, trotz Aufgabenverständnis geplante Handlungsabläufe umzusetzen (verzögerter Handlungsbeginn, Stockungen beim Vollzug des Handlungsablaufs, fehlende Automatisierung von Handlungsabläufen) | - Innere Spannungen, wobei Reaktionen von Ungeduld und eigene Perfektionsansprüche die Spannung verstärken
- Zusätzliche Belastung durch starke Schwankungen im Ausmaß der Handlungsstörung (Abhängigkeit von der Tagesform, Umweltreizen, Druck und Zeitknappheit)
- Verzögerte Reaktion auf klare Anweisungen
- Verweigerung von neuen Aufgaben und Anforderungen
- Plötzliches Einfrieren von Bewegungen an Stellen, an denen ein neuer Teilschritt angeknüpft werden muss
- Ersatzbewegungen ( z.B. Hantieren) als Lückenfüller, um die Handlung wieder in Gang zu bringen
| - Verständnis und Erklärungen der Problematik senken oder zusätzlich entstehende Spannungen verhindern
- Vermeidung von Druck, genug Zeit geben
- Erarbeitung hemmungsmindernder individueller Hilfen, z.B. Handlungsablauf leise-vor-sich-hinsprechen oder Einsatz von Rhythmen um den Handlungsablauf im Fluss zu halten
- Unterstützung der Selbststeuerung durch visualisierte Handlungspläne, Zerlegung in kleine Schritte (der bewusst umgesetzte Handlungsplan kann sich durch häufige Wiederholung und die zunehmende Sicherheit automatisieren)
- Unterstützung der Selbststeuerung durch verbale Hinweise
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Extreme Handlungsstörung: Vollkommene Blockade beim Handlungsbeginn und/oder Handlungsablauf kann nicht von der gedanklichen auf die praktische Ebene umgesetzt werden, weil sich das motorische System nicht steuern lässt Siehe auch: Körpergefüh | - Erleben der paradoxen Situation, genau zu wissen, was zu tun ist, es jedoch nicht umsetzen zu können, führt zu großen inneren Spannungen bis hin zu Verzweiflung und Eskalation
- Erleben von Fehleinschätzungen vergrößert die Verzweiflung (fehlende Handlung wird von der Umwelt als fehlendes Aufgabenverständnis/mangelndes Sprachverständnis interpretiert)
| - Verständnis der Problematik
- Verständnis verbalisieren
- Handlung durch einen äußeren Impuls in Gang setzen, z.B. Antippen, verbaler Hinweis, Hand auflegen
- Handlungsablauf in 3 Schritten einüben
- Führen, um Spürinformation zu ermöglichen (Hand-auf-Hand-Strategie)
- Halten, dabei Impulsen nachgehen und die Bewegung verbalisieren
- Eigenbewegung nur noch durch Sprache unterstützen Wichtig ist dabei eine klare Zielvorgabe und die Formulierung der Unterstützung
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orische Unruhe, die sich der bewussten und willentlichen Steuerung entzieht | - Krampfhafter Versuch, sich zusammenzureißen und stillzusitzen, führt zu enormer Spannung, die in provokatives Verhalten eskalieren kann, wenn Erschöpfung eintritt
| - Unbedingte Abklärung von Komorbiditäten, z.B. ob zusätzlich ADHS vorliegt
- Auszeiten mit Angeboten zur Entspannung, Spannungsabbau durch Bewegung
- Therapeutische Hilfe
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Zwangshandeln: Der Körper führt ungewollte, unerwartete Bewegungen aus. | - Zuckungen, Hüsteln, Schnüffeln, Schluckgeräusche. usw. treten unter Stress häufiger auf - diese Tics können mit der Zeit wechseln
- Starre Handlungsmuster, die die gezielte Handlung unterbrechen
| - Ignorieren und nicht kritisieren, da die Bewegungen unwillkürlich erfolgen und schwer zu unterdrücken sind
- Hänseleien verhindern
- Strukturen entwickeln, die Stress verringeren
- Therapeutische Hilfe
- Unbedingte Abklärung von Komorbiditäten, z.B. ob zusätzlich Tourette-Syndrom vorliegt
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Bewegungsstereotypien | - Stereotypien, z.B. Drehen der Finger vor den Augen, mit dem Oberkörper hin-und- herschaukeln nehmen bei Aufregung und in Stresssituationen
| - Situationsbedingt als Spannungsabbau akzeptieren
- Halt geben, um die Stereotypien zu reduzieren
- Stereotypien durch gezielte Förderung auflösen und umwandeln
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